Hier stösst man in die Bereiche vor, die als «richtige» Bergwanderungen auch für Profis gelten und die zu Beginn eher unerreichbar scheinen. 1000 Höhenmeter? An einem Tag? Und dann auch wieder zurück? Zunächst erscheint das unvorstellbar. Aber mit ein wenig Training geht das bald und schon liegen auch hochalpine Ziele in greifbarer Nähe.
Das ist besonders im Bergell mit seinen vielen Dreitausendern attraktiv, denn irgendwann möchte man über die Talsohle hinaus. Aber die Pässe liegen um die 2600 m hoch, viele Hochtäler auf 2400. Entsprechend braucht es einen günstigen Ausgangsort – wie beispielsweise Soglio, Casaccia oder Maloja.
Für diese Touren sollte man auf jeden Fall genug Zeit einplanen & sich auch entsprechend ausrüsten, denn hier ist man jenseits der üblichen Versorgungsbetriebe auf sich allein gestellt: Essen & Trinken, Regenjacken & -hosen, Sonnenschutz & Erste Hilfe Set. Für die Hüttenwanderungen ist ein Seidenschlafsack obligatorisch, Ohrstöpsel meist notwendig. Sonst sind die Hütten inzwischen mit allem gut ausgestattet.
Zeitangaben sind reine Laufzeiten ohne Pausen und können sehr stark varriieren – aber mit etwas Reserve schaffen auch weniger sportliche Wanderer diese Strecken. Sehr schöne Tagestouren und Hüttenwanderungen im Bergell sind:
- Höhenwanderweg Casaccia – Val Maroz – Val da Cam – Cadrin – Soglio (7-8h)
- Passwanderung Casaccia – Val Maroz – Val da la Duana – Pass da la Duana – Cadrin – Soglio (8-9h)
- Rundweg zur Fornohütte: Normalzustieg über das Fornotal, Rückweg in der Flanke der Pizzi dei Rossi & Murettotal
- Aus dem Avers-Tal ins Bergell: Von Juf nach Soglio
- Wie die Schmuggler: Über den Muretto-Pass nach Chiareggio (IT)
- Und last, but not least: Rundweg zur Chamanna Jenatsch im Engadin, hin übers Val Bever, zurück über die Fuorcla & Lej Suvretta nach Champfèr