- Strecke: Maloja Posta – Torre Belvedere – Gletschermühlen – Maloja Posta, ca 4 km
- Charakter: Schöner Spazierpfad durch den Arvenwald, inklusive Baudenkmal & Naturschutzgebiet
- Zeit: 60 min, Schwierigkeit: T1
- Höhendifferenz: ↑ca 90, ↓90, die meisten davon auf dem Weg zum Turm
- Busstationen: Maloja Posta
- Verpflegung: diverse Restaurants und Läden in Maloja
Der Rundweg um den Torre Belvedere oder Belvedere-Turm ist ein hübscher kleiner Spaziergang, der kaum im Internet beschrieben wird. Er ist von Pro Natura angelegt, führt zu einigen Gletschermühlen und ist teilweise identisch mit dem Sentiero Segantini (Tafeln 9 & 10). Was mir besonders gefällt ist die Landschaft aus knorrigen Arven & stillen Hochmooren.
Von der Bushaltestelle Maloja Post sind es nur ein paar Schritte bis zum ehemaligen Kuoni-Chalet, das der Maler Giovanni Segantini von 1894–1899 mit seiner Familie bewohnte. Von hier führt der Weg hinauf zum Torre Belvedere – wiederum ein Relikt aus der Bautätigkeit des Grafen Renesse (vgl. mein Eintrag zu Maloja) –, der heute Pro Natura gehört und das Zentrum des hier liegenden Naturschutzgebietes bildet. Im Turm selbst kann man immer wieder Ausstellungen sehen (eine Dauerausstellung zur Landschaftsgeschichte Maloja und momentan eine Wechselausstellung über «Wasser als Quelle des Lebens» ).
Für den Rundweg geht man rechts am Turm vorbei und kommt zu keiner kleinen Kreuzung, wo man sowohl rechts als auch links den Rundweg beginnen kann. Auf ganz einfachen Pfaden geht es durch Hochmoore (hier sind gute Holzstege ausgelegt) und Arvenwälder.
Sehr spannend sind auch die Gletschertöpfe – das sind tiefe, meist mit Wasser gefüllte Löcher. Sie wurden geschaffen, als Gletscher über der Landschaft lagen. Der Abfluss ihres Schmelzwassers (das meist mit Gestein und Sand gemischt ist) bildet gelegentlich Wirbel, die das darunter liegende Gestein aushöhlen. Heute kann man diese schön geschliffenen Felsformationen bewundern. Zur Sicherheit (insbesondere für Kinder) sind sie hier im Pro Natura Park gut abgesperrt.
Neben all diesen Sehenswürdigkeiten bietet der Weg bequeme Ruhebänke, eine angenehme Stille (man hört die Passstrasse erstaunlicherweise kaum) und schöne Aussichten hinunter ins Tal. Ein kleiner Schatz unter den Spaziergängen im Bergell!